Niemals
hätte sie gedacht, dass es hier passieren würde. Nicht eine Sekunde lang.
Ehrlich.
Und
doch, da war er.
Es
lag wohl an den Augen. Liegt es nicht immer an den Augen ..?
Braune.
Im
ersten Augenblick, glaubte sie in ihnen, die selbe Überraschung zu sehen, die
sie in diesem Moment empfand. Diesem Erstaunen folgte Freundlichkeit.
Außerordentliche Freundlichkeit, mit einem Schuss Charme.
Und
sie dachte,“So ist der immer!“
Sie
war begeistert, ehrlich begeistert. Und doch war da der Stich im Herzen.
Sie
wollte nicht, dass er zu ihr, wie zu jedem und jeder anderen wäre.
Alles
passierte gleichzeitig, das Erstaunen, der Stich im Herzen und diese …
Vorfreude.
Oder war es schon Verliebtheit … Ihr kam das Bild, in dem du ein
Lokal betrittst und in dem Moment wird ein Flasche geöffnet – Plop! Champagner
für alle! Und du hast ganz plötzlich ein Glas in der Hand, ein besonderes,
gefüllt mit prickelndem, schäumendem, sonnigem Etwas – Leben ! Und alles in dir
freut sich. So sehr.
Vielleicht
war es diese Vorfreude, die das Lächeln in ihr Gesicht malte. Aus Angst, das
Lächeln wäre zu offensichtlich, schaltete sich ihr Kopf ein und übernahm wieder
die Kontrolle. Versuchte es zumindest.
„Ich
bin verrückt“, das war der Kopf, die vernünftige Instanz, die die Ordnung
wieder herstellen wollte. DIE Ordnung, bestehend aus Selbstzweifel und Sätzen
wie „Was denken die anderen!", Der interessiert sich sicher nicht für mich“ und
„Das kann alles gar nicht sein“.
Doch
sie hatte einfach keine Chance, die Ordnung. Die
Vorfreude in ihr stieg.
Und
da war er wieder der Kopf - „Worauf willst du dich denn freuen? Den siehst du
nie wieder.“
„Vielleicht“,
musste die Vorfreude kleinlaut zu geben.
Doch
in dem Moment geschah etwas. Die Vorfreude legte ihr „vor“ ab und war Freude.
Hier und Jetzt.
Und
die immer freundlichen, braunen Augen zeigten ihr mehr als den ersten Ausdruck.
Da gab es etwas Trauriges. Und
weiter hinten sah sie nicht mehr den ewigen Jüngling, sondern den Mann. Ernst,
ohne jene charmante Unverbindlichkeit. Und sie sah Leidenschaft.
Vielleicht
weil sie es sehen wollte.
Dieses
Erforschen seiner Augen führte zu Gedanken in ihr .. nein es waren keine
Gedanken. Es kam nicht aus dem Kopf. Es stieg in ihr auf, kam aus dem Schoß,
wurde bestärkt im Herzen.
Klingt
kitschig. War es auch vielleicht.
In
erster Linie empfand sie es als Wahrheit.
„Mit
dir kann ich mir alles vorstellen.“
„Was
alles?“
„Kochen,
über das Leben reden, stundenlang, für das Wochenende einkaufen, Reisen,
Küssen.“ Sie lächelte. „Frühstücken, stundenlang.“
Er
antwortete mit einem Kuss. Nicht charmant, sondern leidenschaftlich.
Ein
solches „Gespräch“ hat es nie gegeben.
Aber die Freude darüber, zu dieser
Gewissheit in sich zu kommen, so zu empfinden. Ganz sicher zu sein, dass
es ES
gibt auf dieser Welt, ist ein Geschenk!
Und ES ist nicht wild, zügellos, fordernd.
Sondern
prickelnd, schäumend und sonnig.